Sie hatte nur noch Schuhe an.

Kaum zu glauben aber wir fanden und am Sonntag in die Kirche wieder. 

Ja, ich in einer Kirche... Und in was für einer.... Alle Besucher in Shorts, mit einem Becher Kaffee oder Frappuccino am singen und tanzen. Voll am abgehen...

Als der Gesang fertig war kamen ungefähr 15 wildfremde Menschen auf uns zu um uns zu umarmen und zu segnen...was weiss ich.... Ich will einfach nur schnell und weit wegrennen😵😰

Ich hab mich wohl noch nie so Fehl-am-Platz gefühlt. Und ich war noch nie so froh um einen Kaffeebecher den ich unklammern und zerbeissen konnte.

Das Gute an religiösen Menschen ist, dass es meist tatsächlich gute Menschen sind. So  hatten wir nach der Predigt eine Fahrt zu den Burney-falls offeriert bekommen. 

In der regionalen Kirchenzeitung sind wir als Pct-hiker sogar namentlich erwähnt worden. Also ich natürlich wie immer unter falschen Namen 😂 "Withrich aus Rotherbach"  Vielleicht sollte ich aber auch meine Handschrift mal überdenken. 

 

www.pitrivercountry.com

 

Die Bruney-falls sind aber echt einen Abstecher Wert. Anscheinend kommt all dieses Wasser vom Untergrund und wird durch die Erdwärme hochgepumt.

Wir genossen unseren Lunch dort und wanderten dann zurück nach Burney in "unsere" Kirche.  

Es war superschön in Burney und es ist wirklich gossartig was die Kirche in Burney für uns Pct-hiker macht.

 

Zurück auf dem Trail wurden wir doch tatsächlich nass...Aber wir sind immer noch in Kalifornien. Mehr als ein paar Stunden wird es wohl kaum anhalten.

Am Abend machten wir ein kleines Feuer in unsere Sachen zu trocknen.

Ich liess meine Schuhe und Socken über Nacht, nahe am Feuer liegen.

So viel Glück wie ich kann man gar nicht haben. Die Schuhe und Socken waren am Morgen nur genau soweit verbrannt und geschmolzen, dass ich sie noch weiter tragen kann. Ansonsten hätte ich wohl 50 Meilen barfuss wandern müssen. Denn auch entgegen aller Ratschläge habe ich immer noch keine Campschuhe dabei.

Jedenfalls werde  ich  in Zukunft wieder etwas mehr Acht auf meine Sachen legen. 

 

Der Trail ist zu Teil recht überwachsen. Das heisst ; dauernd Äste in den Augen, die Beine sind zerkratzt. 

Solange es trocken ist, stört mich das allerdings nicht besonders.

Wieder haben wir Bären gesehen. Kein Wunder, wenn ich ein Bär wäre würde ich mich auch hier niederlassen.

Soweit man sieht, nur Wald, zwischendurch mal ein Fluss oder Bach und weit ab jeglicher Zivilisation.

Teils ist die Landschaft etwas wüstenähnlich und wir müssen wieder mehr drauf achten, wo es das nächste Wasser hat.

Eine weitere Plage sind die Mosquitos. Ich hab da mal gegoogelt ; (weil ich oft das Gefühl habe eine Mücke verfolgt mich über  Meilen) die Tiere können höchstens 1.5 mph fliegen, ich wandere mit einer Pace von 2.5-3 mph. Somit ist es also ausgeschlossen das es immer die selbe Mücke ist. 

Die Moral der Geschichte : Wenn man zu schnell wandert, überholt man sich sehr viele Mosquitos. 😜

Ja, so tief die Fragen auf dem Trail manchmal auch gehen, so primitiv sind sie sehr oft  auch.

 

Am 21. Juni ist, wie bei uns auch, der längste Tag und hier in den USA der offizielle hike - naked - day.

Natürlich bin ich nicht die ganze Zeit nackt gewandert. Schliesslich braucht es mir bestimmte Körperregionen nicht auch noch zu zerkratzen. Aber ein Foto musste schon drinliegen. Schliesslich unterstütze ich doch den hike-naked-day . 🤭

 

So, God bless America! 😂🙈🤗