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Bikicino

Es ist nun schon über ein Jahr her, dass ich mein Corona Projekt den TransSwissTrail in Porrentruy begonnen habe. Zum Teil bin ich gewandert zum Teil gejoggt. Zum Teil übere mehrere Tage am Stück, zum Teil nur Tageswanderungen. Manchmal allein, manchmal mit Begleitung. 

Immer noch fehlt mir allerdings der Teil im Tessin. Um genau zu sein, der Teil von Anzonico bis Mendrisio.

Immer wieder wollte ich den Teil zu Fuss in Angriff nehmen. Um nach Mendrisio zu kommen müsste ich allerdings schon gut 4 Tage zu Fuss einrechnen. Da meine Ferien jeweils für aufregenderen Abenteuer reserviert sind und ich nicht über Ostern ins Tessin wollte...und meine Corona Ferien leider (Ironie) schon lange Zeit vorbei sind... Hab ich diese Rechnung mit dem TransSwissTrail noch immer offen...

Bei meiner Planung und Bepackung meiner Biketour durch Afrika kam mir plötzlich die Idee, den Trail per Bike fertig zu fahren.

Das sollte in einen Wochenende zu schaffen sein. So wunderbar bunt, vielseitig und spontan... So wie ich eben das Leben sehe... 

Ich packte also zum ersten Mal so richtig mein Bike, wie ich es plane auch für Afrika zu packen. 

Erstes Erfolgserlebnis : Das Bike ist befahrbar und bis nach Thun hat es mein Gepäck schon mal auf dem Rad gehalten.

Meine Ausrüstung ist nämlich alles second hand und improvisiert... Lieber das, als diese ultrabünzligen Ortliebtaschen.... This is not gonna happen with me.... 

Ich liebe es durch die Schweiz  zu fahren, aus dem Zugfenster zu schauen und am die Berge zu betrachten, die ich schon bestiegen habe. 

Das ganze Land hab ich schon durchwandert. Mehr als nur einmal...

Immer wieder staune ich über die Vielfalt des kleinen Landes...

Es ist schön und heiss heute und Morgen soll es auch so sein... Endlich der Sommer ist da. Lange genug mussten wir warten. 

In Faido war die grösste Herausforderung schon Mal mein nicht ganz leichtes Bike die Bahnhoftreppe (es gibt dort keine Rampe) hochzutragen. Als ich auf dem Sattel sass konnte ich eine nicht sonderlich steile Abfahrt durch Tessiner Dörfchen geniessen. Der Veloweg 3 ist mal mehr, mal weniger gut markiert... Naja, ich Folge sowieso einfach meinem Gefühl. In Biasca allerdings folgte ich ausnahmsweise dem Veloweg und fuhr gleich in die falsche Richtung... Als es steil bergauf ging und plötzlich Disentis auf den Wegweisern markiert war merkte auch ich, dass da was nicht stimmen konnte 😂... Ich fuhr den ganzen Weg also wieder zurück nach Biasca.

Es war also das andere Tal welches ich einschlagen musste um an mein Ziel Mendrisio zu gelangen.

Ich Folge also weiter der idyllischen Ticino 

Der Weg nach Bellinzona zog sich. Der Veloweg war anscheinend auf Weiter Ferne... Jedenfalls folgte ich grösstenteils auf dem Wanderweg, der mit steinigen Abfahrten mich, mein Bike und vor allem das Gepäck prüfte. Vor einem Jahr wurde ich wie ein Schwerverbrecher behandelt weil ich in meinem Corona Ferien den ÖV benutze... Nun über ein Jahr später tut es gut an Fussballfelder vorbeizufahren auf denen ein Match stattfindet. Das Leben kommt zurück und das gefällt mir. 

Als ich dann endlich Bellinzona erreichte, gönnte ich mir ein Eis... Ich überlegte ob ich den Monte Ceneri noch heute in Angriff nehmen sollte. Ich war ziemlich kaputt... Nach dem Eis, sah wie so oft die Welt ganz anders aus und ich fuhr die steile Passstrasse des Monte Ceneri hoch. Nun spürte ich das Gewicht des Gepäcks und die zusätzlichrn Kilometer meines Umweges in den Beinen.

Zum Glück war den ganzen Pass über ein breiter Velostreifen auf der Strasse markiert und zwischen 17.00 und 18.00 auch nicht mehr ganz so viel Verkehr. 

Mit dem Wasser ist es auch auf dem Bild so ne Sache... Will man genügend haben und schleppen oder möglichst leicht den Berg hoch und vielleicht Durst haben?

Auf der Passhöhe hatte ich jedenfalls dann so richtig Durst. Zu meinem Glück aber, findet man dort eine Tankstelle mit Shop und WC...

Ich sonnte mich im Gras und liess den Verkehr auf mich wirken... 

Bereits beim Runterfahrendes Passes, schaute ich mich nach einen geeigneten Schlafplätzchen um... An einem Dorfbrunnen schnappte ich mir noch Wasser für die Nacht und ich fand ein perfektes Plätzchen für die Nacht. Zwar hört man die Autobahn bin aber wunderbar versteckt und alleine. Nach einer warmen Ovo, legte ich mich auch gleich schlafen.

Viel zu lange konnte ich nicht mehr Draussen übernachten. Und einmal mehr merke ich, dass dieses einfache Leben, das Leben ist was ich führen will. 


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