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There is this special groove in Zambia

Dancan on spacebike Titine (Jaime's bike)
Dancan on spacebike Titine (Jaime's bike)

Livingstone ist ein toller Ort. Ein guter Mix aus Tourismus und Authentizität. 

Ich bleibe ein paar Nächte im Jollyboys ein cooles Hostel mit Küche, Bar, Sofas und guter Musik. Es sind nicht viele andere Touristen da. Eigentlich nur eine Gruppe Kanufahrer, die wohl für ein paar Wochen hier trainieren.

Auch hier in Livingstone will ich mich selbst wieder etwas verwöhnen. Jeden Monat / oder in jedem Land will ich mir was gönnen. 

In Kenya war es die Besteigung des Mt. Kenya, in Tanzania wars Zanzibar, in Malawi und Zambia habe ich mir bisher eigentlich nichts sehr kostspieliges gegönnt. 

Darum habe ich vor sicherlich ein paar Tage hier zu bleiben und mir alles in Ruhe anschauen. 

Ich startete Heute mit einem Besuch einer Reptilienfarm. 

Dort wurden uns Schlangen, kleine und grosse Krokodile (und sogar ein Albino-Krokodil) und Schildkröte gezeigt. 

Erst am Schluss der Tour stellte sich heraus, dass ein anderer Schweizer mit in der Gruppe war und (!!!) das dieser auch mit dem Velo unterwegs ist. von Cape Town hoch bis hier... 

Er heisst Jaime und wohnt in Crans Montana, ist viel in der Welt herumgekommen und ist nun also hier mit seinem Cube E-Bike. Sozusagen der grosse Bruder von Arby. 

Unsere Hostels liegen nur ein paar Hundert Meter voneinander entfernt und wir beschlossen am Abend zusammen ein Bier zu trinken. 

Als ich im Olgas Corner ankam, warteten Jaime und ein anderer Typ mit einem Bier auf mich. 

Der andere Typ ist Wolfi und kommt aus Deutschland. 

Er hat halb Afrika per Hitchhiking durchreist. 

Da sassen wir Drei also nun - zusammengewürfelt - mitten in Afrika. Verlorene Seelen - Renegades finden sich wo auch immer auf der Welt.. 

Wolfi wollte am nächsten Tag einen Bungee Sprung von der Eisenbahnbrücke zum Zambezi River machen. Jaime und ich beschlossen ihn zu begleiten. 

So fuhren Jaime und ich mit unseren Bikes zu den Victoria Fällen und Wolfi kam mit einem Einheimischen Kollegen Duncan, per Bus. 

Die Brücke bildet die Grenze zwischen Zambia und Zimbabwe. Wir mussten unseren Pass abgeben und bekamen ein Ticket um über die Brücke zu laufen. 

Als wir Wolfi und seinen Freund dann aber auf der Brücke trafen, eröffnete er uns, dass er nicht springen würde - zu teuer - 170 Dollar. Ich persönlich weiss nicht, was so ein Sprung normalerweise kostet, aber Wolfi meinte er hätte noch nie über 100 Dollar bezahlt. Und er hat schon 20 Sprünge überall auf der Welt gemacht. 

So beschlossen wir den Victoria Fall Park zu besuchen. 

Es war etwas vom Eindrücklichsten was ich je gesehen habe. Hundert Meter rauscht das Wasser in die Tiefe. Es sieht aus als wären riesige Risse in der Erde. Ganz unten der Zambesi Rver der die Wassermassen auffängt und weiterträgt. Wenn die Sonne zum Vorschein kam, bildeten sich wunderschöne Regenbogen. 

Wir liefen in jede Ecke des Parks und auch noch runter zum Zambesi River selbst. 

Ein tolles Erlebnis. 

Wieder die ganze Nacht Regen. Auch am Vormittag hat es nicht wirklich aufgehört. 

Heute liefen Wolfi, Jaime, Duncan und ich zum Maranga Markt. 

Ein Markt wie ich ihn schon so oft gesehen hatte. Enge Gassen, bunte Kleider, stinkender Fisch. Jedoch liebe ich es diese Märkte zu besuchen. Stehen zu bleiben, zu sehen was angeboten wir und zu handeln. 

Duncan nahm uns mit in sein Dorf wo wir seine Familie besuchen könnten. Sie kochten "Nsima" und Bohnen. 

Ich entschied mich noch zwei weitere Nächte hier zu bleiben, allerdings in die gleiche Lodge wie Wolfi und Jaime zu wechseln. 

Ich glaube ich brauche noch etwas Luxus und Privatsphäre bevor ich mich wieder in die Einsamkeit stürze. Ich will eine Dusche die warm ist und ein Zimmer welches ich zuschliessen kann, damit ich nicht in ständiger Angst um meine Sachen Leben muss.

So packte ich am nächsten Morgen meine Sachen, brachte ein Paket zu DHL (darf jetzt für lange Zeit wieder nichts einkaufen) und dann fuhr ich die wenigen Hundert Meter bis zur Olgas Lodge, wo ich mich für die nächsten paar Tage einqaurtieren werde. 

Unsere Vierergruppe; Wolfi, Jaime, Rastamann-Duncan und ich besuchten am nächsten Tag nochmals Mukumi-Village. 

Duncan ist dort aufgewachsen. Die Kinder rannten hinter uns her und wir unterhielten uns viel mit den Einheimischen. Wir besuchten die Schule, die Kirche und die Klinik. Unglaublich, was sich hinter dem scheinbar kleinen Dorf alles verbirgt. 

Für Jaime der durch Südafrika und Namibia geradelt ist, war der ganze schwarzafrikanische Lifestyle ziemlich neu. 

Ich bedaure es sehr, dass ich nun anscheinend ins sogenannt "weisse" Afrika fahren werde. 

Vieles sei moderner aber die Strecken zwischen den Dörfern auch weiter. 

Trotzdem freue ich mich sehr darauf. 

Wenn mir ein Afrikaner oder eine Afrikanerin speziell ans Herz gewachsen ist, gehe ich oft mit ihnen einkaufen. 

Wenn Frauen oder Mädchen dabei sind, lege ich jeweils eine Box Tampons in den Einkaufskorb. Die dankbaren Blicke der Frauen sind einfach unbezahlbar. 

Hier findet man nur sehr schwer Hygiene-Produkte für die Frauen. Nur in den ganz grossen Supermärkten in den ganz grossen, touristischen Städten. In Kenya waren die Tampons sogar unter Verschluss zum Verkauf. In einer abschliessbaren Vitrine, nebst Messern und Rasierklingen. Die Produkte sind für eine "normalsterbliche" Afrikanerin nicht zu erwerben - viel zu teuer. Ich würde sogar behaupten zum Teil teurer als bei uns in Europa. Da viele Mädchen nicht einmal Unterwäsche besitzen, bleiben sie während ihrer Periode einfach in ihrer Hütte zurück. Sie gehen nicht zur Schule und schon fängt die Chancen-Ungleichheit an. Sie haben weniger Bildung und so gar nie die Möglichkeit auf Selbständigkeit. 

Es hat weiss Gott nicht nur Nachteile, als Frau durch Afrika zu reisen. Ja, da sind viele Schwierigkeiten aber ich habe auch die Chance "girls-talk" mit den hiesigen Frauen zu führen. 

Seit einiger Zeit habe ich begonnen die Frauen bezüglich meines Beziehungs-Status nicht weiter anzulügen und ihnen die Wahrheit über mein Leben zu erzählen.

Sobald ich den Frauen sage, dass ich nicht verheiratet bin, fangen sie schüchtern an zu lächeln und 90 Prozent von ihnen klagen mir wenig später ihr Leid. Dass sie die Heirat und manchmal sogar die Kinder bereuen.

Ich überlege mir wie ich den Frauen hier helfen kann - auch von zu Hause aus. 

Vorgestern hatte ich einen Covid Test in Livingstone gemacht. Wieder Mal. Hier kostete dieser 800 Kwacha, was etwa 40 Franken sind. Immerhin - ich war Negativ. 

Es war eine tolle Zeit hier in Livingstone - in Zambia. 

Nach einer guten Woche, bin ich nun Heute wieder weitergefahren. Bis Kazungula, der Grenze nach Botswana. 

Morgen früh werde ich versuchen die Grenze zu überqueren. Ich bin sehr gespannt auf Botswana. 

Zambia waren sehr spannendes, angenehmes Land mit sehr netten, glücklichen Menschen. 

Möge das friedliche Gemüt von ihnen auch ein wenig in unsere Supermärkte, Züge, Strassen, Busstationen und Büros kommen. 

 

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